Recruiting-Video

Vorteile, Nutzen und Beispiele zu Recruiting-Videos

(zuletzt aktualisiert am 17.08.2021)

Recruiting-Videos sind ein sehr effektives Mittel, für den Aufbau einer Arbeitgebermarke (Employer Branding). Bewerber erhalten über ein Recruiting-Video in wenigen Minuten alle wichtigen Informationen über das Unternehmen, die Aufgaben und den Arbeitsalltag und können damit bereits im Vorfeld entscheiden, ob Unternehmen und Job zu den eigenen Vorstellungen passen. Daher sollte ein Recruiting-Video bei der Employer Journey möglichst früh zum Einsatz kommen.

Was sind die größten Vorteile von Recruiting-Videos?

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    Vermittlung vieler Informationen in kurzer Zeit

    Mit einem Recruiting-Film können Bewerber in sehr kurzer Zeit mit allen wichtigen Fakten versorgt werden. Darüber hinaus gewinnt der Bewerber einen ersten Eindruck vom Unternehmen und den Menschen und Aufgaben.

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    Authentischer Eindruck in den Unternehmensalltag

    Ein Recruiting-Video sollte immer Mitarbeiter und Führungskräfte aus dem Unternehmen zeigen und zu Wort kommen lassen, damit der Bewerber einen authentischen Eindruck gewinnen kann.

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    Zeigt, ob Unternehmen und Job zum Bewerber passt

    Durch einen authentischen ‘Blick hinter die Kulissen’ können sich Bewerber schon einmal mit dem Unternehmen und den Anforderungen an sie auseinandersetzen und so prüfen, ob Umfeld und Aufgabe zu ihnen passt.

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    Bequem und unterhaltsam für Bewerber

    Ein ansprechendes Recruiting-Video anzuschauen ist natürlich viel bequemer, als einen langen Text zu lesen. Zudem werden mehr Sinne angesprochen und Emotionen geweckt.

Wann brauche ich ein Recruiting-Video?

Ein Recruiting-Video ist die beste Wahl, um Bewerbern, die das Unternehmen (noch) nicht kennen, in sehr kurzer Zeit einen umfassenden Eindruck zu vermitteln. Der Bewerber kann damit schon einmal einen Eindruck von seinem potenziellen neuen Arbeitgeber, den Aufgaben und dem Arbeitsumfeld gewinnen.

Dieser ‘Blick hinter die Kulissen’ hat zwei große Vorteile:

  1. Der Bewerber kann sich bereits frühzeitig damit auseinandersetzen, ob der angebotene Job, das Unternehmen und das Arbeitsumfeld zu seinen Vorstellungen passen. Sollte dies nicht der Fall sein, wäre eine Bewerbung eh nutzlos und würde für alle Seiten nur unnötigen Aufwand bedeuten.
  2. Durch ein Recruiting-Video können zudem falsche Vorstellungen bzw. Vorurteile gegenüber Berufsbildern ausgeräumt werden. Insbesondere im Handwerk, aber auch in der Pflege bestehen weit verbreitete Mythen zu den Aufgaben und Arbeitsbedingungen.

Eignet sich ein Recruiting-Video für jede Zielgruppe?

Natürlich sind je nach Unternehmen und Stellenangebot die Ansprüche an die Zielgruppe anders und ein Recruiting-Video sollte darauf abgestimmt sein. Die Ansprache jüngerer Bewerbern für eine Ausbildungsstelle ist selbstverständlich eine andere, als wenn eine erfahrene Führungskraft mit akademischen Background gesucht wird. In beiden Fällen geht es aber darum, Menschen anzusprechen und für das eigene Unternehmen und die Menschen, die dort bereits arbeiten, zu interessieren und bestenfalls zu begeistern.

Bei einem Recruiting-Video steht daher auch nicht das Stellenangebot im Vordergrund, sondern das suchende Unternehmen und dessen Mitarbeiter. Aus diesem Grund wird teilweise auch vom ‘Imagefilm für Arbeitgeber’ gesprochen. Die Antwort ist also: Ja, Recruiting-Videos eignen sich für alle Zielgruppen.

Beispiele: Recruiting-Videos für die Suche nach Fachkräften

Beispiele: Recruiting-Videos für die Suche nach Nachwuchskräften / Auszubildenden

Wie lang sollte ein Recruiting-Video sein?

Die Spielzeit eines Recruiting-Videos sollte sich natürlich in erster Linie danach richten, welche Informationen vermittelt werden sollen bzw. für den Bewerber wichtig sind. Dabei ist unbedingt darauf zu achten, dass es “knackig” bleibt und potenzielle Bewerber nicht schon nach der Hälfte des Videos das Interesse verlieren und abschalten.

Lange und verschachtelte Sätze sind unbedingt zu vermeiden. Ebenso ein Vortrag über die gesamte Unternehmenshistorie. Besser ist es, wenn mehrere Mitarbeiter und Führungskräfte zu Wort kommen und dabei aus ihrer persönlichen Perspektive berichten, weshalb sie gerne im Unternehmen arbeiten und welche Aufgaben sie haben. Potenzielle Bewerber sollen mit dem Video für das Unternehmen interessiert, aber nicht bereits vollumfänglich ausgebildet werden.

Ein guter Mittelwert für die Länge eines Recruiting-Videos sind 2-4 Minuten. Wir empfehlen hierbei zudem: Lieber zu kurz als zu lang.

Wie kann ich ein Recruiting-Video in sozialen Netzwerken einsetzen?

Ein Recruiting-Video eignet sich für soziale Netzwerke sogar besonders gut, da es gerade bei Social Media darum geht, seine Botschaft (“Wir sind ein toller Arbeitgeber und suchen dich…”) in kurzer Zeit an die potenzielle Zielgruppe zu senden und damit Aufmerksamkeit zu erzeugen.

Tipps für den Einsatz von Recruiting-Videos in Social Media:

  1. Statt in einem Beitrag gleich den kompletten Film zu posten, sollten besser mehrere Postings mit nur kurzen Sequenzen und/oder einzelnen Aussagen von Mitarbeitern geteilt werden. Damit lässt sich mehrfach Aufmerksamkeit erzeugen und die Reichweite erhöhen.
  2. Die Eigenheiten des jeweiligen sozialen Netzwerks sind zu beachten. Bei Instagram können bspw. schon einzelne Szenen des Recruiting-Videos als ausgelöste Fotos potenzielle Bewerber ansprechen, wobei hingegen bei Youtube und TikTok plattformgemäß (kurze) Videos erwartet werden. Eine erfahrene Agentur für Recruiting kann hierbei helfen, die passenden Postings vorzubereiten.
  3. Die Botschaft der Postings sollten nicht einfach nur auf der jeweiligen Social-Media-Plattform “konsumiert” werden. Ziel sollte immer sein, Interessenten, Fans und Follower auf die eigene Karriere-Homepage zu locken. Denn hier können weiterführende Informationen und Kontaktmöglichkeiten angeboten werden und – ganz wichtig – durch eine Statistik auch Erfolge messbar gemacht werden.

Was kostet ein Recruiting-Video?

Noch bis vor wenigen Jahren war diese Form des Employer Brandings fast ausschließlich großen Firmen mit entsprechend hohen Budgets im Bereich Recruiting vorbehalten. Große Agenturen haben zusammen mit der HR-Abteilung aufwendige Konzepte erarbeitet, wie das Unternehmen optimal dargestellt werden soll. Für den Dreh war ähnlich teure Technik wie für einen Spielfilm nötig. Und darüber hinaus wurden häufig Schauspieler engagiert, um den idealen Mitarbeiter abzubilden, was die Kosten sehr schnell in die Höhe trieb. Und auch der fertige Film kostete weiter Geld, da sowohl die Agentur, als auch die Schauspieler jedes Jahr eine Lizenzgebühr verlangt haben. Damit kamen schnell fünf- bis sechsstellige Summen zustande, die für kleine und mittelständische Unternehmen nicht darstellbar waren. Zwar sind diese Zeiten inzwischen vorbei, dennoch arbeiten einige Anbieter noch immer nach diesem Schema. Zeit einmal zu schauen, was ein Recruiting-Video kosten darf.

Die Kosten für eine Recruitng-Video sind typischerweise von folgenden Faktoren abhängig:

  1. Konzepterstellung
  2. Dreh vor Ort / im Studio (Kameras, Beleuchtung, Ton, etc.)
  3. Postproduktion (Videoschnitt, etc.)
  4. Lizenzen (Musik, Sprecher, Buyouts, etc.)

Die Konzepterstellung verschlingt häufig schon bis zu einem Drittel des Budgets. Dabei ist der Fokus des Videos ja bereits festgelegt und sollte potenziellen Bewerbern einen möglichst umfassenden und insbesondere authentischen Eindruck des Unternehmens vermitteln. Es geht bei der Konzepterstellung daher in den meisten Fällen eher darum, wie man sich präsentieren möchte und ob dies auch zur eigenen Marke passt.

In Zeiten von Smartphones und günstigen Kameras sind die Kosten für den Dreh vor Ort inzwischen jedoch deutlich gesunken und viele Anbieter haben diesen Markt für sich entdeckt. Viel wichtiger als die Technik ist jedoch die Expertise der beauftragten Agentur. Sie muss sich auf die Mitarbeiter, die vor der Kamera stehen, einstellen können, mögliches Lampenfieber abbauen und durch gezielte Fragen Einblicke in den Arbeitsbereich des Mitarbeiters erhalten und mit der Kamera einfangen.

Die Postproduktion ist auch vielmehr als die bloße Aneinanderreihung von Filmsequenzen. Hierbei geht es darum, aus den gesammelten Aussagen und Eindrücken einen Gesamteindruck zu kreieren. Das Zusammenspiel aus Aussagen von Mitarbeitern, Szenen aus dem Arbeitsalltag und passender Hintergrundmusik sind wichtig, um das Recruiting-Video kurzweilig und interessant zu gestalten.

Ob und welche Kosten für Lizenzen anfallen, ist je nach Agentur sehr unterschiedlich. Typischerweise braucht es zumindest eine Musiklizenz. Diese sollte GEMA-frei gewählt werden, damit keine laufenden Lizenzgebühren anfallen (GEMA = Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte). Darüber hinaus können weitere Kosten für Sprecher*innen und zum Teil auch die beauftragte Agentur entstehen. Zum Teil lizensieren Agenturen den Recruiting-Film auch nur für bestimmte Einsatzzwecke, sodass weitere Kosten anfallen können, wenn der Film darüber hinaus verwendet werden soll. So kann beispielweise eine Übersetzung, der Einsatz in sozialen Netzwerken oder auf Messen mit weiteren Kosten verbunden sein. Dies sollte unbedingt vor der Beauftragung geklärt werden.

Fazit:

Die Kosten für ein professionelles Recruiting-Video können je nach Konzept, Umsetzung und Lizenzmodell stark variieren und liegen erfahrungsgemäß bei ca. 3.000 – 6.000 € netto.

Wie lange dauert die Produktion eines Recruiting-Videos?

Wie lange die Produktion eines Recruiting-Videos dauert ist natürlich ebenso individuell, wie auch dessen Kosten. Die Produktionszeit unterteilt sich grundsätzlich in zwei Bereiche: den Dreh vor Ort oder in einem Studio und die anschließende Postproduktion.

Folgende Faktoren sind maßgeblich für die Drehzeit entscheidend:

  1. Aufwand und Umfang des Konzepts
  2. Wechselnde Drehorte (Logistik, Umbauzeiten)
  3. Anzahl der Interviews mit Mitarbeitern und Führungskräften
  4. Notwendige Technik: Kamera(s), Drohne, Kran, Beleuchtung, etc.

Für die Postproduktion sind es folgende Faktoren:

  1. Menge und Dauer des gesammelten Materials (Sichtung / Auswahl von Szenen)
  2. Qualität der Aufnahmen (Evtl. Korrekturen)
  3. Effekte und Animationen

Um die Drehzeit so effektiv wie möglich zu gestalten, sollte unbedingt im Vorfeld ein möglichst konkreter Drehplan, also eine Auflistung der zu drehenden Szenen, erstellt werden. Dieser Drehplan wird auch als Storyboard oder Shotlist bezeichnet und hilft sowohl bei dem Dreh, also auch später in der Postproduktion.

Mit einem durchdachten Konzept und einem guten Drehplan lässt sich der Dreh für ein Recruiting-Video schon an einem Tag schaffen, sofern zwischen den Drehorten keine größeren Distanzen liegen und alle Mitwirkenden gut gebrieft sind. Die Postproduktion schafft ein erfahrener Cutter meist an 2-5 Tagen.

Für die Produktion eines Recruiting-Videos sollten daher etwa 1-2 Wochen eingeplant werden. Die Zeit der Postproduktion sollte zudem dafür genutzt werden, die eigene Karriere-Homepage entsprechend vorzubereiten, damit der neue Recruitingfilm hier auch direkt Wirkung zeigen kann.

Tipps für den Einsatz von Recruiting-Videos

Ein Recruiting-Video ist zwar ein sehr gutes Mittel, um den Aufbau einer Arbeitgebermarke (Employer Branding) zu unterstützen, doch ein Recruitingfilm allein bringt noch keine Interessenten. Es ist also ratsam, sich schon im Vorfeld über den Einsatzzweck Gedanken zu machen.

Karriere-Homepage

Da die meisten Bewerber ihre potenziellen Arbeitgeber erst einmal googeln, um mehr über sie zu erfahren, ist das Einstellen des Recruiting-Videos auf die eigene Homepage absolut Pflicht. Deutlich effektiver ist jedoch eine eigene Karriere-Homepage einzurichten, auf der Bewerbern das Recruitingvideo zusammen mit weiteren Informationen über das Unternehmen und zu den ausgeschriebenen Stellenangeboten zur Verfügung gestellt wird.

Social-Media-Kanäle und YouTube

Wie bereits weiter oben erwähnt, eignet sich ein Recruiting-Video auch sehr gut für den Einsatz in sozialen Netzwerken und auf Youtube. Hierzu sind nicht nur die unternehmenseigenen Social-Media-Kanäle interessant, sondern auch die von Mitarbeitern. Hierbei ist es sinnvoll, alle Mitarbeiter über das neue Video zu informieren und um das aktive Teilen über die eigenen sozialen Netzwerke zu bitten. So kann die Reichweite um ein Vielfaches potenziert werden.

Job-Messen und Bewerber-Speed-Datings

Weitere Einsatzzwecke können auch Job-Messen und Bewerber-Speed-Datings sein. Wenn kein Ton genutzt werden kann, kann die beauftragte Agentur auch eine zusätzliche Version mit Untertiteln (auch in andere Sprachen übersetzt) erstellen. Potenzielle Bewerber erhalten damit in wenigen Minuten einen umfassenden Eindruck und weitere Gespräche können direkt konkreter geführt werden.

Recruiting-Video als Werbespot

Je nach Zielgruppe ließe sich das Recruiting-Video auch als Werbespot in einem Kino nutzen. Natürlich in einer kinogerecht gekürzten Form. Denn mittels Kinowerbung lässt sich die gewünschte Zielgruppe zum einen örtlich, als auch über den Kinofilm genau definieren, sodass die Werbung in einem Kino insbesondere für die Gewinnung von Nachwuchskräften und Auszubildenden interessant sein kann.

Autor

Holger Aretz, Employer-Branding-Suite.com

Holger Aretz ist Gründer und Mit-Inhaber der Agentur P3 CREATION GROUP in Kempen am Niederrhein und beschäftigt sich bereits seit über 20 Jahren mit den Themen Webentwicklung, Videoproduktion, Recruiting und E-Learning. Zunächst auch primär von großen Unternehmen für Recruiting-Maßnahmen beauftragt, beschäftigen er und sein Team sich bereits seit mehreren Jahren damit, Recruiting-Lösungen und Employer Branding auch für kleine und mittelständische Unternehmen attraktiv, unkompliziert und günstig umzusetzen.